„Schreibwerkstatt Grenzenlos“ besucht Mönchshof-Museen

Facebook
Twitter
WhatsApp
Email

Längst hat sich die „Schreibwerkstatt Grenzenlos“ unter der Leitung von Uschi Prawitz in Kulmbach einen Namen gemacht. Bei ihren Treffen bekommen die teilnehmenden „Literaten“ anspruchsvolle Hausaufgaben – aktuell formulierten sie ihre Gedanken zur Weihnachts- und Winterzeit.

Mit ihren Aktionen bauen sie kulturelle Brücken – der nächste „Brückenschlag“ geschieht am Sonntag, den 11. Dez. (3. Advent) beim „Tag der offenen Tür“ auf der Museumsbühne „unter´m Dach“ der Museen im Mönchshof (4. Stock). Eine wertvolle Arbeit, Menschen zueinander bringen – sozusagen das Gegenkonzept zu Krieg, Flucht und Vertreibung.

Das Programm wird um 14.00 h beginnen, und wiederholt sich bis 17.00 h immer zur vollen Stunde. Man darf sich  auf einen schönen bunten literarischen Reigen freuen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Schreibwerkstatt haben sich individuelle Gedanken zur Weihnachts- und Winterzeit gemacht und niedergeschrieben. Aus dieser „Gedankensammlung“ werden sie vorlesen.

 

Man darf gespannt sein, denn die Autoren und Autorinnen kommen aus verschiedenen Kulturen. Manche haben viel Leid und große Strapazen hinter sich – haben in Kriegsgebieten oftmals ihr Leben eingesetzt, um in Frieden leben zu können – viele wollen sich in der Kulmbacher Region eine neue Existenz aufbauen. Sie suchen eine neue Heimat, die sie in Kulmbach auch gefunden haben. Doch um am gesellschaftlichen Leben in Deutschland teilnehmen zu können, ist es hilfreich, die deutsche Sprache und Kultur kennenzulernen und zu verstehen.

Sprachpaten

Die Regierung von Oberfranken hatte im Jahr 2021 den Integrationspreis für gelungene Integrationsarbeit dem Kulmbacher Literaturverein verliehen, auf dessen Initiative die „Schreibwerkstatt Grenzenlos“ zurückgeht – Uschi Prawitz hatte die Leitung des Projekts übernommen.

 „Ehrenamtliche Sprachpatinnen und Sprachpaten bringen den Menschen mit Migrationshintergrund in monatlichen Treffen die deutsche Sprache näher – Begegnung und Austausch stehen bei gemeinsamer literarischer Betätigung im Mittelpunkt“, erklärt Uschi Prawitz die Projektidee der „Schreibwerkstatt Grenzenlos“.

Ihre Motivation beschreibt sie so: „Für mich geht es um das Miteinander. Teilhabe am Leben in einem fremden Land heißt für mich auch kulturelle Teilhabe. Nur wenn ich lerne, mich in einer fremden Sprache so auszudrücken, dass ich meine Gefühle vermitteln kann, meine Träume und mein Befinden, dann kann ich auch richtig ankommen und Anteil haben. Weiterhin ist es mir enorm wichtig, Grenzen abzubauen. Eine Gesellschaft, die in Schubladen und Grenzen denkt, wird es schwer haben, sich über diese Grenzen hinweg zu bewegen.“

 

 

Tag der offenen Tür

Den Organisatoren des „Tags der offene Tür“ in den Mönchshof-Museen liegt diese Aktion besonders am Herzen, bei der einzelne Menschen unterschiedlicher Herkunft zeigen, dass man gerade in Zeiten von Aufruhr und Krieg aufeinander zugehen kann – ungeachtet der Religion, der Nationalität und der Hautfarbe!

Bernhard Sauermann, Geschäftsführender Museumsleiter der Museen im Mönchshof, findet gerade diese Aktion prädestiniert für die Weihnachtszeit: „Hier geht es letztlich um gelebte Weihnachtsgeschichte! Da kommen Menschen zu uns auf der `Herbergssuche`, die von uns Hilfe erbitten. Es freut mich, dass wir einen Ort der Begegnung ermöglichen können – und wir wollen ihnen wie die Heiligen Drei Könige etwas schenken, nämlich:  Beachtung, Anteilnahme und Wertschätzung. Deshalb wünsche ich mir reichlich Besucher bei uns im 4. Stock. Um derartige Engagements kann sich unser Haus und unsere Region glücklich schätzen.“

 

Karola Helm, Hauptverantwortliche des Mönchshof-Weihnachtsmarktes sieht in dieser Aktion eine tolle Gelegenheit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen: “Dieses Programm kann ich nur wärmstens empfehlen. Besonders freue ich mich auf ein arabisches Gedicht, das der deutsche Sprachgelehrte Friedrich Rückert bereits im 19. Jhdt. übersetzt hat – vorgelesen von Fatimah Mansour Drak und Robert Prawitz. Das sollte sich niemand entgehen lassen.“

 

Gemütliche Atmosphäre

Nicht nur das hölzerne Gebälk des alten Mönchshof-Gebäudes verspricht eine gemütliche Atmosphäre, sondern auch musikalische Untermalung und der Duft nach weihnachtlichen Gewürzen. Eine Teilnehmerin der Schreibwerkstatt, Sanaa Mustafa, wird arabischen Tee anbieten – das Getränk ist kostenlos – um eine kleine Spende für die Arbeit der Schreibwerkstatt wird gebeten.