Veranstaltung im MUPÄZ am 6. 10. 2024
Als Peter Weith und Matthias Bergmann (beide im Vorstand der Freunde der Plassenburg“) vor ein paar Wochen mit der Idee auf uns zukamen, bei uns im Museumspädagogischen Zentrum (kurz MUPÄZ) einen „Ratskeller-Abend“ durchzuführen,
– zu dem nur einige ausgewählte Gäste eingeladen werden,
– an dem Wolfgang Bergmann kocht
– und die Familie Bergmann den Service übernimmt,
waren wir alle sofort Feuer und Flamme.
28 Jahre lang hatte die Familie Bergmann den „Ratskeller“ geführt, bevor sie sich vor 23 Jahren zur Ruhe setzten. Jetzt wollten sie einen Abend lang die Erinnerung lebendig werden lassen. Ein Abend mit gelebter Kulmbacher Wirtshaustradition – was kann man sich denn passenderes für unser MUPÄZ wünschen.
Herzlichen Dank nochmals an Peter Weith und Matthias Bergmann für die Idee und die Organisation dieser wundervollen „Museumspädagogischen Aktion“ .
Die absoluten Stars des Abends: Ella und Wolfgang Bergmann.
Wolfgang hat sich für uns aufgemacht, und in der Koch- und Backschule den Kochlöffel in altbewährter Weise geschwungen, um uns seine beliebten Schmankerln auf den Teller zu zaubern.
Die Bergmanns – eine Kulmbacher Wirtsfamilie mit besonderer Bindung zur Mönchshof-Brauerei – und zum Mönchshofbier.
Begründet wurde dies durch den Vater von Wolfgang (Alfred Bergmann), der bei Mönchshof Betriebselektriker war und mit seiner Familie im Mönchshof-Bräuhaus wohnte – damals „Klosterkeller“. Kein Wunder, dass aus Wolfgang ein Gastronom wurde.
Allerdings arbeitete er erst einige Zeit als Schiffskoch, bevor er mit seiner Ella den Ratskeller am Kulmbacher Marktplatz übernahm und daraus die beliebte Traditionsgaststätte machte, dem beliebten Treffpunkt Kulmbacher Bürger, dem wir heute alle noch nachtrauern.
Das mittelalterliche Gebäude am Marktplatz, gleich neben dem Rathaus hatte damals bereits eine bewegte Vergangenheit: einst Schlachthof, dann Postamt, Bürgermeisterwohnung und schließlich ein honoriges fränkisches Wirtshaus, dem die Bergmanns ihren Stempel aufgedrückt haben.
…und das im übrigen ein verwunschenes Nebenzimmer hatte, das kaum einer zu sehen bekam, es sei denn, er gehörte der sagenumwobenen Gemeinschaft der „Schlaraffen“ an, die sich regelmäßig dort trafen – ein Männerbund zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor. Diese Gemeinschaft hat nach der Schließung hier bei uns im Mönchshof Unterschlupf gefunden und wird nun vom Museumsteam liebevoll umsorgt…
Das „Gastro-Gen“ wurde erfreulicherweise in der Familie Bergmann weitervererbt – Enkel Tim hat sich entschlossen, auch Koch zu lernen.
Tim unterstützte seinen Opa beim Kochen und auch die übrige Familie half am Sonntagabend zusammen, um den Gästen einen unvergesslichen Abend zu bescheren.
Wolfgang Bergmann hat seine Kochkunst nicht verlernt, knapp vierzig Gäste konnten die Kochkünste genießen:
– Zanderfilet an Lauch-Sahnesauce mit Möhrchen und Kartoffeln und
– Räuberspieß an einer pikanten Sauce mit Bratkartoffeln und Gemüse.
Unter den Gästen waren Honoratioren wie z. B. 3. Bürgermeister Ralf Hartnack, den Sigrid Daum-Sauermann, die an diesem Abend als Gastgeberin fungierte, als „Kulturbürgermeister“ willkommen hieß.
Einen Mann, der den Museen sehr nahe steht, und dessen Vater mit Wolfgang Bergmanns Vater zusammen als Betriebselektriker am Mönchshof arbeitete konnte sie ebenfalls begrüßen – Martin Ständner, der
mit Annelie Zapf zusammen gekommen war, die wie er seit nunmehr 30 Jahre Dienst tut in den Museen im Mönchshof.
Am Zapfhahn stand Doris Eber, mit ihrer familiären Herkunft ebenso prägnant für Kulmbacher Gastlichkeit steht, wie die „Bergmanns“. Ihre Eltern Josef und Elfriede Frank haben viele Jahre gleich in der Nachbarschaft zum Mönchshof die Gaststätte „Einkehr zur Schmiede“ bewirtschaftet. Sie unterstützt die Museen seit Jahren bei gastronomischen Aufgaben im Museumsareal.
Es war ein rundum gelungener Abend und die Gäste waren sich schnell einig, dass dieser Abend Potential hätte, zur Tradition zu werden…