Bayerische Rundschau – SONNY ADAM
Kulmbach – Mit dem Spezial-Bier „Rote Hilde“, ein Tribut an Hildegard von Bingen, hat Kulmbach den Weltfrauentag im Foyer der Mönchshof-Museen gefeiert. Der Weltfrauentag wird seit 1975 immer am 8. März gefeiert. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Für alle Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichstellung. Empowerment.“ Als besonderer Höhepunkt hatte sich die aus Kulmbach stammende Sängerin Hellen-Swantje Wecker bereit erklärt, gemeinsam mit Alfred Hofmann, ein Konzert der besonderen Art durchzuführen. Beide Künstler wollten „starke Frauen“ wiederaufleben lassen.
Die musikalische Zeitreise begann mit dem legendären Song „All of me“ von Ella Fitzgerald, der „Queen of Jazz“. Doch Hellen-Swantje Wecker ließ es nicht nur dabei, das musikalische Erbe der Jazzgröße in Erinnerung zu rufen, sondern erzählte auch die Geschichte der dunkelhäutigen Sängerin. Denn obwohl Ella Fitzgerald einst bei einer Talentshow gewann, wurde ihr das Engagement verweigert: wegen ihrer Hautfarbe, wegen ihres nicht hübschen Aussehens. Aber Marilyn Monroe half, den Einstieg ins „weiße Showbusiness“ zu schaffen. Ella Fitzgerald wurde zur Legende. Von Sarah Vaughan nahm die Künstlerin „Don’t look at me“ und das legendäre „Night and Day“ ins Programm und begeisterte.
Doch auch „jüngere“ Künstlerinnen präsentierte Hellen-Swantje Wecke in ihrem Konzert zum Weltfrauentag. So sang sie Norah Jones Song „Don’t know why“. Der Sängerin gelang 2002 der Durchbruch. Und von Adele freuten sich die Musikfans über „To make you feel my love“. Natürlich durfte auch „Super-Woman“ von Alicia Keys nicht fehlen. Die Zuhörer freuten sich außerdem über die Stil-Ikone Marlene Dietrich, die es schaffte, einst einen internationalen Skandal hervorzurufen, weil sie im Hosenanzug auftrat.
„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, sang Hellen-Swantje Wecker. Und von Nina Hagen gab sie „Du hast den Farbfilm vergessen, Michael“, dem legendären Song, den Bundeskanzlerin Angela Merkel sich vom Musikkorps der Bundeswehr zum Abschied wünschte, zum Besten. Echte Bereicherungen waren auch Barbara Streisands „Bewitched“ mit dem Bekenntnis „I am wild again“ (Ich bin wild), Christina Aguileras „Beautiful“, Tailor Swifts „Love Story“ oder Nina Simones „Feeling good“. Mit der Zugabe „Shallow“ von Lady Gaga ging ein zauberhaftes Konzert zu Ende. Das Publikum zeigte sich vom bunten Potpourri der Legenden begeistert und zollte Hellen-Swantje Wecker und ihrer Begleitung Alfred Hofmann höchsten Respekt.
Drei bemerkenswerte Museen unter einem Dach. Auf mittelalterlichem Klostergrund, einst landwirtschaftliches Vorwerk der Mönche, dann namhafte Exportbierbrauerei, heute Lebensmittel-Kulturzentrum von internationaler Ausstrahlung. Museale Visitenkarte einer Stadt, der längst ein guter Ruf für Spitzenqualität bei Bier, Brot, Gewürzen und Fleischwaren vorauseilt. Willkommen im Mönchshof Kulmbach.