"Ein Museum ist nie fertig..."
… unter diesem Motto sammelt der Museumsleiter der Museen im Mönchshof, Bernhard Sauermann fleißig weiter Exponate, die die Geschichte um die Themen Bier, Brot und Gewürze erzählen. Was die jüngst „zugelaufene“ Feuerwehrleiter mit diesen Lebensmittelthemen zu tun hat, erklärt der Museumsleiter so: „Überall, wo das Thema `Feuer` eine nicht unbedeutende Rolle spielt, wie vor allem bei der Herstellung von Brot und Bier, ist seit dem Mittelalter auch der Feuerschutz nicht wegzudenken. Mit Beginn der Industrialisierung um 1870 gewinnen dann neben den kommunalen auch die Werksfeuerwehren zunehmend an Bedeutung, so gerade auch in Kulmbach“.
Vorbesitzer der hölzernen Leiter war Herbert Meisel, der dem Mönchshof als Stammtischmitglied der „Roten Kastanie“ sehr verbunden ist. Vermittelt hat die Übergabe der frühere Feuerwehrkommandant Hans Biedermann, ebenfalls Stammtischmitglied. Er weiß zu der Leiter, einer „Fallhakenleiter“, die von den Werksfeuerwehren bereits in den 1920er Jahren benutzt wurde, dass man sie seitlich am pferdebespannten Leiterwagen transportiert hat und dass bei diversen Feuerwehrübungen genau geprobt wurde, wer an welcher Position beim Aufstellen der Leiter welchen Handgriff zu verrichten hatte: „Es wurden vier Mann gebraucht, um sie aufzustellen“.
Nicht nur die Brauereien und die Mälzereien mit ihrem offenen Feuer pflegten solche Feuerwehrleitern in ihrem Bestand, sondern auch die Fleisch- und Wurstwarenfabrik Sauermann. „Deren letzte Fallhakenleiter ist schließlich im Deutschen Museum in München gelandet“, weiß Hans Biedermann zu berichten.
Nach der nötigen Konservierungsarbeit, die der Museumsleiter umgehend durchführen will, soll die Leiter im Bayerischen Brauereimuseum am Ende des Rundganges, kurz vor dem Übergang in die „Gläserne Brauerei“, ihre endgültige Position finden. „Die Leiter ist ein weiterer Mosaikstein der vielfältigen Kulmbacher Stadtgeschichte, die wir im Mönchshof gerne zusammentragen“, freut sich Bernhard Sauermann, der die Kulmbacher zudem ermuntern möchte, ihm ihre historischen Schätze für die Museen anzuvertrauen, bevor sie einst auf dem Sperrmüll landen: „Dass alles gleich den Weg in eine unserer Ausstellungen finden kann, kann ich nicht garantieren, aber wenn sich die neuen Pretiosen didaktisch und vom räumlichen Platzbedarf her unterbringen lassen, machen wir das von Herzen gerne.“