Endlich wieder Lebkuchenbier aus der Museumsbrauerei

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Wer sagt denn, dass Süßes und Bier nicht zusammenpassen? Was für unsere Vorfahren noch undenkbar war, ist inzwischen voll im Trend: Süßes zum Bier als extravagante Gaumenfreude!

Heute sind der Experimentierfreudigkeit im Kombinieren unterschiedlicher Geschmacks-richtungen keine Grenzen gesetzt. Folgerichtig wird in der Gläsernen Museumsbrauerei seit einigen Jahren, immer rechtzeitig zur Winterzeit, passend zum jahreszeitlich favorisierten Lebkuchen, das „Lebkuchenbier“ eingebraut.

Bier und Lebkuchen?

Immer wieder wird Diplom-Braumeister Sebastian Hacker gefragt, ob das Lebkuchenbier seinen Namen davon ableitet, weil es mit Lebkuchengewürzen eingebraut wird. Der Braumeister beteuert, streng nach dem Reinheitsgebot ausschließlich heimisches Malz, Hopfen, Hefe sowie Kulmbacher Brauwasser zu verwenden. Ihren eigenwilligen Namen trägt die süffige Spezialität aus der Museumsbrauerei zurecht, weil ihr Erfinder, der ehemalige Museums-braumeister Robert Boser, mit seinen vielfältigen Bier-Kreationen ein echter Trendsetter war. Bereits 2003 hatte der die zündende Idee, ein Bier zu entwickeln, das wunderbar zum würzigen Lebkuchen passt – ein Bier, eingebraut mit einer Spur Rauchmalz und feinherb gehopft.

„Damals war es ausgesprochen mutig, dem Bayerischen Brauereimuseum, im Epizentrum des Reinheitsgebotes mit solch einer außergewöhnlichen Spezialität die Bierliebhaber zu überraschen“, erinnert sich Museumsleiter Bernhard Sauermann, „doch inzwischen hat diese Idee viele Nachahmer gefunden“.

Eine kleine Bierkunde

In Genießerkreisen hat es sich längst herum-gesprochen, dass Bier und Süßes hervorragend zusammen passen. Warum das so ist, erklärt Biersommelier Martin Ständner so: „Bier ist für mich etwas Einzigartiges. Wenn man bedenkt, wie viele Bierstile es gibt (derzeit geht man von ca. 95 aus) und dass alle zusammen nur aus den vier Zutaten Hopfen und Malz, Hefe und Wasser bestehen, grenzt das schlichtweg an ein Wunder. Analog zum trendigen Food-Completing in der Kochkunst, wo diverse entgegengesetzte Aromen zu einer harmonischen Komposition verbunden werden, stellen wir dem würzigen und fruchtigen Lebkuchen ein goldgelbes Exportbier gegenüber, das durch seine dezente Rauchmalznote besticht. Den Geschmack des Bieres prägt vor allem der Charakter von Hopfen und Malz.“

Bleibt abschließend zu ergänzen: Das Lebkuchenbier ist unfiltriert, also naturbelassen und hat in diesem Jahr eine Stammwürze von 12,8 Prozent und 5,3 Prozent Volumen Alkohol. Und, wie der Museumsbraumeister sagt: „Des Bier ist der Hammer, des geht weg wie warma Semmln. Hoffentlich reicht´s noch bis Weihnachten.“ Und er fügt noch hinzu: “Lebkuchenbier passt auch hervorragend zum Festtagsbraten, net nur zu Lebkuchen und Plätzchen“.

 

rechts Robert Boser, der Erfinder des Lebkuchenbieres, links Sebastian Hacker, der Bewahrer
Biersommelier Martin Ständner outet sich als ausgesprochener Fan der weihnachtlichen Spezialität aus der Museumsbrauerei.